Die Ticketvarianten und
Anreisemöglichkeiten bei dieser Tour waren
so vielfältig, dass die Gruppe erst ab
Lilienfeld im Bus Richtung Kernhof komplett
wurde. Sie bestand aus Dima, Frankie, Fritz,
Herbert, Igo, Richard und Stefan. Bei der
Ankunft in Kernhof (690m) um 10:17 war der
Ausblick auf die Berge durch Hochnebel
beschränkt und der Sonnenschein gedämpft.
Beim Aufstieg war das aber gar nicht
unangenehm, die Männer machten flottes Tempo
und erreichten den Waldhüttsattel (1266m) um
11:40. Nach einer kurzen Pause ging es weiter
bergauf, wobei mit dem Erreichen der
Almwiesen der Weg aussichtsreicher wurde.
Daher wurde ein kleiner Umweg zum Schnalzstein
(1546m) gemacht. Der Umstand, dass man sich
oberhalb des Hochnebels und unterhalb
hochliegender Wolken befand, sorgte für ein
eindrucksvolles Himmelsbild.
Vom Schnalzstein ging es
weglos über Almwiesen mit friedlichen Kühen
bergab zur Kohlröserlhütte
(Hofalm, 1485m), die kurz vor 13 Uhr erreicht
wurde. Man lag eine halbe Stunde vor dem
Zeitplan, daher gönnte man sich eine
längere Rastpause bei dieser gemütlichen
Almhütte und plauderte mit der Halterin und
ihrem jungen Mitarbeiter. Für die Hütte war
es das letzte Wochenende der Saison.
Nach einer Stunde Einkehrzeit
ging es weiter auf den Gippel zu. Der
markierte Wanderweg führte zum Grat und bot
schöne Aussichten, war aufgrund von Fels und
Felsbrocken aber beschwerlich und die Gruppe
kam schleppend voran. Man erinnerte sich an
den erstaunten Ausruf der Halterin "Was,
ihr wollts heut noch auf´n Gippel?" und
es begann Sorge aufzukeimen, ob man den Weg
nach Kernhof bis zur Abfahrt des letzten
Busses schaffen würde, denn bis dorthin
blieben nur 3 Stunden und noch war nicht
einmal der Berggipfel erreicht. Daher teilte
sich die Gruppe an der Abzweigung des
ÖBRD-Steigs.
Frankie, Fritz, Richard und
Stefan wählten den ÖBRD-Steig
(Österreichischer-Bergrettungsdienst-Steig),
der mit der Schwierigkeit A/B
eingestuft ist. Er führt nahe am Grat
entlang, die schwierigsten Stellen sind mit
Stahlseilen, Trittbügeln und Stiften gut
versichert. Allerdings ist schon die
Abzweigung nicht beschildert und der Steig
selbst nur sporadisch markiert, was zu
gelegentlichem Rätselraten über den
Wegverlauf führte. Der Gippel
(1669m) wurde um 15:50 erreicht, zu dieser
Zeit war die Aussicht durch Hochnebel etwas
beschränkt. Die Pause dort oben wurde kurz
gehalten (zu kurz, wie manche fanden) und man
machte sich rasch an den Abstieg. An der
Kreuzung mit dem Majewski-Steig wurde
versucht, die zweite Wandergruppe mit dem
Handy zu erreichen, es gab aber keinen
Empfang. Daher ging es weiter zum Gippeltörl
(1533m) und am Treibsteig
bergab. Der Treibsteig war nicht schwierig,
stellenweise aber etwas feucht und rutschig.
An der ersten Kreuzung mit einer Forststraße
(ca. 1180m) wurde der markierte Weg verlassen
und der Forststraße in Westrichtung gefolgt,
um so nach Kernhof zu gelangen. Für die
zweite Gruppe wurde fürsorglich ein Pfeil
aus Ästen auf den Weg gelegt.
Dima, Herbert und Igo
verzichteten auf den Gipfel und wählten den
einfacheren und markierten Roman-Majewski-Steig,
der den Gipfel östlich umgeht. Der Steig ist
allerdings länger und hat aufgrund eines
Zwischenabstiegs sogar ein paar Höhenmeter
mehr als der ÖBRD-Steig. Daher erreichte die
Majewski-Gruppe die Kreuzung zum Gippel ein
paar Minuten nach der ÖBRD-Gruppe. Da Igos
Wanderkarte unterwegs verloren gegangen war,
gab es Unsicherheiten bei der Orientierung.
Mit Hilfe anderer Wanderer gelangten sie auf
den Treibsteig und stießen dort auf den
Pfeil in Richtung Forststraße. Die
Forststraße war bequem zu gehen und erlaubte
wieder ein flottes Tempo.
An der Abzweigung zum Luegerberg
(924m) trafen die beiden Gruppen wieder
zusammen. Der Fußpfad war nicht schwer zu
finden und auch nicht sehr steil, trotzdem
rutschte ein Teilnehmer aus, kam zu Sturz und
zog sich eine Prellung am Oberkörper zu.
Nach einer kurzen Erholungspause konnte er
weitergehen. Die Bushaltestelle in Kernhof
wurde um 18:20 erreicht und der Bus kam
pünktlich um 18:37. In Lilienfeld stieg
Richard in sein Auto, die anderen in den Zug
um. Bei der Heimfahrt konnten sie ein
intensives, über den halben Himmel
erstrecktes Abendrot bewundern.
Es war eine traumhafte
Spätsommer-Tour, ziemlich anstrengend mit 18
Kilometer Streckenlänge, 1200 Höhenmetern
und 6½ Stunden Gehzeit, dafür
landschaftlich sehr schön und
aussichtsreich.
Tourenbeschreibung siehe www.bahn-zum-berg.at.