Männer auf Touren

 
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Samstag 5. und Sonntag 6. Juli 2008

Raxplateau

Preiner Gscheid - Waxriegelsteig - Seehütte - Preiner Kreuz - Otto Haus - (Raxseilbahn/Törlweg) -Gaislochboden - Scheibwaldhöhe - Habsburg Haus (Übernachtung) - Grasbodenalm - Gamseck - Heukuppe - Karl Ludwig Haus - Gretchensteig/Schlangenweg - Preiner Gscheid

  Mit dabei:
Samstag + Sonntag: Alois, Frankie, Ned, Rainer und Scott
Samstag Abend + Sonntag: Kaj und Walter mit Lea
Nur Samstag: Erich, Friedrich, Josef, Matthias, Paul, Thomas&Thomas, Werner und Wolfgang

Samstag, 5.Juli

Ab Südbahnhof 6:38 über Wiener Neustadt nach Payerbach-Reichenau (8:06) und mit dem Bus weiter aufs Preiner Gscheid. Ankunft um 8:55 bei der Edelweißhütte und gleich bergauf über die Skipiste bis zum Waxriegelhaus. Das ließen wir rechts liegen und nahmen sofort den Waxriegelsteig in Angriff. Stellenweise war er etwas steil, steinig bis felsig und manchmal ausgewaschen aber nie schwierig. Weiter oben in der Latschenregion hatten wir herrlichen Ausblick Richtung Semmering und ins Reichenauer Tal, der von Meter zu Meter spektakulärer wurde. Erste Pause zur Labung nach ca. 1 Stunde und nach 15 Minuten wieder weiter. Der Steig wurde zu einem schmalen Höhenweg und nach weiteren 45 Minuten war eine fast halbstündige Pause nötig, weil die Fotografen unbedingt jede Blume vor die Linse kriegen mussten. Aber für diese Fotos haben wir gerne gewartet. Außerdem konnten wir noch Kraft sammeln für die restliche 1/4 Stunde bis zur Neuen Seehütte (1648m), wo wir um 11:40 eintrudelten..

Dort war die Platzwahl schon ein Problem, weil es sehr windig war und man eigentlich nirgends gemütlich sitzen konnte. Außerdem war sie sehr gut besucht. Aber die Zeit, um Erbsensuppe, Linsen, Schweinsbraten u.s.w. zu genießen, nahmen wir uns trotzdem.

Um 12:30 war wieder Aufbruch. Weiter über den unbenannten Gipfel mit Kreuz über der Preiner Wand (1783m) , die Hohe Kanzel und den Jakobskogel (1737m), auf dem uns eine Tigerkatze umschnurrte, zum Otto-Haus (14:00 - 1644m). Neuerlicher Halt für Kaffee, Saft, Bier, Radler, Kuchen und was weiß ich noch.

Aufbruch um 14:40 gemeinsam bis zum "Praterstern" (das heißt so, ich kann nix dafür), einem Wegkreuz wo wir uns von den Nursamstagwanderern verabschiedeten: Matthias, Josef, Paul, Thomas&Thomas, Werner und Wolfgang gingen zur Seilbahn mit meinem Auftrag, in Payerbach beim "Alber" eine Ghegaschnitte zu verdrücken, Erich und Friedrich zogen über den Törlweg ins Tal.

Sie waren nach etwa zwei Stunden in Hirschwang, nahe der Abzweigung in die Prein, hätten den Bus nehmen können, sind aber auch noch zu Fuß zum Bahnhof nach Payerbach. Nur ein kleiner Teil des Weges nach Hirschwang war steinig, größtenteils gab es Waldboden (über eine längere Strecke in Serpentinen), die letzten zehn Minuten führten über eine asphaltierte Nebenstrasse. Die Bundesstrasse war dann weniger "spannend"; in Reichenau sind sie teilweise an der Schwarza entlanggegangen, was aber ein (kleiner) Umweg war. Der Bus hat sie bei Wartholz überholt. Allerdings konnten sie nicht erkennen, ob die "Seilbahn-Truppe" drinnen war.

Der "harte Kern" bestehend aus Alois, Frankie, Ned, Rainer und Scott zog nordwestlich ab in Richtung Lechnermauer. Zuerst war es ein schöner Wiesenweg mit Latschen und dann Nadelbäumen am Rand, dann ging es kurz steil bergan über felsigeres Terrain und ein kurzes, mit Seil gesichertes Wegstück zum Kloibentörl (1631m) , wo wir uns nach schneller Beratung entschieden, die Scheibwaldhöhe (1943m) auch noch mitzunehmen. Herrlicher Blick, stürmischer Wind und beim Abstieg Gämsen (ganz nahe) und Kühe.

Ankunft beim Habsburg Haus (1785m) um 17:30 Uhr. Schlüsselausgabe, Essen und einfach nur sitzen. Die Hütte liegt auf einem Kogel mit herrlichem Blick auf Schneealpe, Gippel, Göller und Veitsch. Der Sturm war so heftig, dass wir selbst in der Abendsonne sitzend Pullover und Windjacke benötigten, um uns halbwegs wohl zu fühlen.

Wie angekündigt, kamen später noch Kaj und Walter mit Lea dazu. Sie waren nach uns von Wien losgefahren. Mit Plaudern war die Zeit der Hüttenruhe um 22:00 Uhr bald erreicht; auf den geforderten Table-Dance musste leider verzichtet werden und Charade haben wir auch nicht gespielt. Aber wir sahen einen großartigen Sonnenuntergang und es versprach eine klare Nacht zu werden. Trotzdem war Lea nicht bereit, mit uns die Mondsichel anzuheulen. Dafür hat sie immer, wenn jemand zur Toilette ging "Wuff" gemacht. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass sie spätestens um 5 Uhr früh damit aufgehört hatte.

Kaj ,Walter und Lea im Zweibettzimmer, Alois, Ned und Scott im Vierbettgemach und Franke und Rainer in der "Peter & Ludwig Suite", was immer damit auch gemeint war, sie hatte auch nur zwei Betten. Vorteil: Franke hat immer Ohrstöpsel dabei und wenn man den eigenen Schnarchfaktor nicht so genau kennt, ist das beruhigend.

Sonntag, 6. Juli

So zwischen 6 und 7 Uhr früh regten sich die Geister und wir schleppten uns in die Sanitärräume, wo es nur eiskaltes Wasser gab. Frühstück (klein: Kaffee, Brot, Butter und Marmelade; groß: dazu noch Wurst und Käse und wer wollte, konnte ein Ei um € 1.-haben).

Abmarsch um 9:00 zur Heukuppe. Alois hatte an sich die dunkelblauen Abendhosen an, ließ sich aber vom Sonnenschein zu Shorts überreden. Natürlich gingen wir nicht über das Karl-Luwdig-Haus, so was ist Frankie einfach zu lapp, sondern hinunter in den Bärengraben (ca.1600m) damit wir dann zur Grasbodenalm (1657m) hochsteigen konnten. Über das Zahme Gamseck (1849m) zur Heukuppe (2007m). Alois war voll im Glück, weil er uns schon ewig damit genervt hatte, wann wir endlich die 2000m überschreiten würden. Es war 10:50. Noch ein Gruppenfoto, das der etwas exaltierte Schönling vom Habsburg Haus von uns machte, und um 11:10 ging es mit uns nur mehr bergab.

Zuerst bis zum Karl Ludwig Haus (1804m), das uns um 11:40 begrüßen durfte. Am Weg dahin Gämsen, die sich im Schnee sonnten. Mittagessen: Bergkäsesuppe mit Speckknödel, Kaspressknödelsuppe, an die weiteren pikanten Gerichte erinnere ich mich nicht mehr, aber die Kardinalschnitten in der Größe von Ytong-Ziegeln werden mich noch lange verfolgen.

Um 12:45 teilten wir uns: Kaj, Rainer und Lea nahmen den leichten Schlangenweg. Der Rest wagte den Abstieg über den Gretchen-Steig. Der Unterschied zwischen Weg und Steig dürfte bekannt sein, also ist es verständlich, dass die Schlangenwegler 1/2 Stunde früher (14:00) das Preiner Gscheid erreichten, als die Gretchen-Bezwinger.

Bis zur Busabfahrt um 16:00 Uhr war noch genügend Zeit, um in der Edelweißhütte den Durst zu stillen und für Walter gab es ein kleines Extra: er traf einen anderen Blumenfreund, der der lateinischen Namen der Alpenpflanzen ebenso mächtig war wie er, und der ihn gleich wieder in die Botanik zerrte, um seltene Pflanzen mit ihm zu betrachten.

Kaj, Lea und Walter waren mit dem Auto da, Alois, Franke, Ned, Rainer und Scott fuhren mit dem Bus nach Payerbach und um 16:49 mit dem Erlebniszug "Zauberberg" nach Wien. Alte Wagen, dafür aber ein Buffetwagen, den wir wegen Erschöpfung und Hitze nicht frequentierten.

Rainer machte noch einen Aufriss: eine etwa 75-jährige bat ihn, ihr in Meidling den Trolley aus dem Wagen und über die Stiegen zu tragen. Ihr Neffe wäre Filialleiter beim Billa und hätte es auch nicht leicht. Sie war Waage, Aszendent Jungfrau, und Steinböcke wären Kümmerer, die sich gerne über den Tisch ziehen ließen. Danke für die zukunftweisende Information. Da half das dreckige Lächeln von Scott auf der Stiege zur Unterführung auch nicht mehr.

Kurzes Zahlenspiel:
Reine Gehzeit Samstag 6 1/2 Stunden (= etwa 4 1/4 für die Seilbahnfahrer und mindestens 6 für die beiden Törlwegler). Sonntag 3 1/2 Stunden für Kaj, Lea und Rainer; etwa 4 für die Hard-Core-Bergsteiger.

710 m bergauf am Weg zum Ottohaus und noch einmal mehr als 500m zur Heukuppe, wenn man die up and down Etappen berücksichtigt.

Gequatscht wurde über alles Mögliche. Allerdings habe ich vieles nicht mitbekommen, weil wir zeitweise auf 500m aufgefächert waren und ich nicht überall sein konnte.
Daher nur eine bescheidene Auswahl:

Seltene heimische Orchideen, besonders seltene heimische Orchideen und ganz seltene Orchideen, die nur an einer einzigen Stelle (ich glaube es ist beim Hochkönig) vorkommen. Ist die Katze am Jakobskogel auf Sommerfrische, streunt sie oder gehört sie zum Ottohaus und mag den Trubel nicht? Meine Persönliche Meinung: sie ist Chef vom Hütten-Marketing. Schnitzler war kein Kind von Traurigkeit und Adele Sandrock auch nicht. Das "Sling" wird immer schmuddeliger. Frau Maria Fekter. "Meine Küche hat über 10.000.- Euro gekostet, aber ich kann nur Eierspeise zubereiten" (sorry, aber das musste einfach erwähnt werden), dafür kann ich nähen". Würstel gehören ins siedende Wasser und dann muss man abdrehen und nicht umgekehrt. War der Schönling, der uns am Gipfel fotografierte, ein Paar mit dem anderen Burschen oder mit der Spanierin oder war es eine Dreierbeziehung? Die schönsten Dressen bei der Euro hatten die Russen und die Schweden. Werden die Fußballerhosen generell wieder kürzer? Sind die Roten noch zu retten? Bei Fehlen von Warmwasser auf den Hütten sind Babyfeuchttücher eine gute Alternative. Nach Brünn gibt es eine Autobahn - nein da ist keine Autobahn - aber da ist doch eine Autobahn - nein, man fährt einmal links und einmal rechts, aber es ist keine Autobahn - aber eine Autostrasse - nein auch keine Autostrasse, weil man fährt einmal links einmal rechts u.s.w.

Und am Weg zur Heukuppe gab es noch Zitate aus Loriot-Filmen und -Sketches.

Zur Schönheit von Fauna, Flora (es gab jede Menge Edelweiß) und Panorama gibt es keinen Kommentar, sondern Fotos, die das besser wiedergeben.

Es waren zwei herrliche Wandertage bei bestem Wetter. Danke für Idee und Planung Frankie!

Rainer


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