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Die Anreise
erfolgte im Cityjet von Wien und im ersten Waggon
trafen sich Alex, Alfred, David, Ewald, Frankie,
Franz, Michi und Minh, in Wiener Neustadt stieg
Richard zu. Um 10:46 trafen die neun Männer auf
Touren in Breitenstein (791m) ein und machten
sich unverzüglich auf den Weg Richtung Orthof.
Bei Temperaturen um 15 Grad war es ausgesprochen
mild, halb sonnig, halb wolkig. Der möglicher
Abstecher zur Spießwand wurde ausgelassen,
jedoch zweigte man wenig später zur Polleroswand
ab. Die Wege zur Wand sind nicht markiert, aber
leicht zu finden und ohne Schwierigkeiten. An
manchen Wegkreuzungen sind sogar Wegweiser
aufgestellt. Da jeder Steig rund um die
Polleroswand Pfeffersteig heißt, sind
sie von beschränktem Nutzen, da überall Pfeffersteig
angeschrieben ist, egal in welche Richtung. Die
Polleroswand ist die Felswand, die auf dem alten 20-Schilling-Schein
abgebildet ist. Wenn man oben steht, sieht man
die Felswand natürlich nicht. Aber man hat einen
schönen Blick auf den Adlitzgraben und das
Kalte-Rinne-Viadukt. Außerdem gibt es ein Loch
in der Felswand, das Pollerosfenster,
und einen Aussichtsplatz nahe am höchsten Punkt
(979m).
Nach diesem ersten Highlight
erfolgte der Abstieg zur Orthofstraße und dieser
entlang nach Orthof. Nachdem es kaum Verkehr gab,
war das Straßenstück nicht unangenehm zu gehen.
Beim Abstieg auf der Kalte-Rinne-Straße wurde
ein Abstecher zum nahen Riesenportal
gemacht. Gefunden wurde ein großer Felsblock,
auf den manche hinaufkletterten, aber nichts in
der Art eines Portals. Wahrscheinlich hätte man
um den Felsen herumgehen müssen, um auf Klüfte
und Höhlen zu stoßen.
Die nächste Attraktion war die
350 Meter lage Falkensteinwand, in der trotz
unzähliger Schilder mit Klettern verboten
viele Kletterer in der Wand hingen. Nicht
klettern musste man, um zur Falkensteinhöhle
zu gelangen, denn der Eingang ist über einen
Turm mit Holztreppen erreichbar. Die meisten
begnügten sich mit ein paar Schritten in die
Höhle, Richard und Michi stiegen tiefer hinein
und stießen dort auf ein paar Fledermäuse.
Alfred und Franz hatten das Abzweigen der
Hauptgruppe übersehen und gingen an der Höhle
vorbei, über Handy konnte aber Kontakt
aufgenommen werden. An den Sitzbänken vor dem Gaiskircherl
wurde eine kurze Jausen- und Trinkpause
eingelegt. Der Weiterweg führte auf den Falkenstein
- zwar nicht ganz auf den Gipfel (1009m), aber
auf einem netten Wegerl am Bergkamm entlang bis
zur Abzweigung zur Luckerten Wand.
Es war 13:30 und in Hinblick auf
die frühe Dunkelheit und die Rückfahrt mussten
Beratungen angestellt werden. Als Folge teilte
sich die Gruppe. Alex, Alfred, Michi und Minh
strebten auf direktem Weg der Speckbacher-Hütte
zu, David, Ewald, Frankie, Franz und Richard
besuchten zuvor noch die Luckerte Wand
(1128m). Für den Abstecher war am Wegweiser 1
Stunde Gehzeit angeschrieben, sie brauchten aber
nur eine halbe. Oben landeten sie an einem
Aussichtsplatz mit Bänken und schönem Blick auf
Rax und Schneeberg. Die Lucken in der Wand waren
dort aber nicht zu finden, dazu musste man ein
paar Meter nach Süden absteigen. Eine Etage
tiefer gibt es eine Felswand mit Höhlen und
Felsfenstern. Die größte Höhle ist über eine
Holzleiter zu erreichen, sie führt durch den
ganzen Felsen hindurch und auf der anderen Seite
wieder hinaus und ist lustigerweise sogar als
Wanderweg markiert.
Nach der Luckerten Wand ging es
wieder bergab zur Reichenauer Straße bei Orthof
und nahtlos bergauf zur letzten Anhöhe des
Tages, dem Kreuzberg, und zwar
dem westlichen Gipfel (1093m). Dabei ging die
Gruppe nur ein Stück auf der Speckbacher Straße
und zweigte auf etwa 1000m Höhe auf einen
Waldweg ab, der angenehmer zu gehen war. Ankunft
bei der Speckbacher-Hütte
um 15:10, wo die Vorgruppe, die den Weg
gemütlich gegangen war, schon seit einer halben
Stunde saß. Es gab gute Sachen zu essen und zu
trinken und von der Terrasse einen schönen Blick
auf das Semmering-Gebiet. Die für den Abend
angekündigte Regenfront schickte Vorboten, denn
die Temperatur war gesunken und dichte Wolken
zogen heran. Das war mit ein Grund, nicht wie
geplant nach Payerbach, sondern deutlich kürzer
nach Breitenstein abzusteigen.
Der Aufbruch erfolgte um 16:15.
Es dämmerte und im Tal zog Nebel auf. Der
Abstieg am blau markierten Weg führte durch
Wiesen und Wald, war angenehm zu gehen und schon
nach 40 Minuten Gehzeit war der Bahnhof erreicht.
Der angepeilte Cityjet sollte um 17:16 fahren,
tauchte auf der Handy-Fahrplananzeige aber nicht
auf, daher wurde beschlossen, kurzerhand in den
Regionalzug um 17:01 einzusteigen, um wenigstens
nach Payerbach zu kommen. Der Alarm war falsch,
denn in Payerbach konnte man in den Cityjet
umsteigen, der mit geringer Verspätung abfuhr.
In Wien Meidling erfolgte die Verabschiedung der
Gruppenmitglieder formlos, da die einen
davoneilten, um ihren Anschlusszug zu erwischen,
während die anderen zur U-Bahn gingen.
Es war eine recht
abwechslungsreiche Wanderung mit 13 Kilometer
Streckenlänge, 650 Höhenmeter und 4½ Stunden
Gehzeit.
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