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Mit dem Ziel,
den höchsten Berg der Wachau zu
besteigen, reisten Alfred, David, Frankie,
Herbert, Igo, Oskar und Richard mit dem REX nach
Krems und weiter mit dem Bus 715 nach
Schwallenbach, wo sie kurz vor 10 Uhr eintrafen.
Die Aufstiegsroute musste man nicht lange suchen,
denn es ging einfach von Schwallenbach am
gleichnamigen Bach entlang nach Westen. Der im
Graben verlaufende Wanderweg ist nicht sonderlich
aussichtsreich, hat aber den Vorteil, dass die
Steigung mäßig ist und der Weg großteils im
Schatten verläuft, was bei Temperaturen Richtung
30 Grad angenehm war.
So ging es flott voran und nach
etwa 1½ Stunden Gehzeit wurde die asphaltierte
Straße zwischen Gießhübl und Wiesmannsreith
erreicht, wo der Bach nicht mehr Schwallenbach
sondern Wiesenbach heißt - jedenfalls
steht das so auf der Straßenbrücke und auf
AMAP, auch wenn OSM in diesem Punkt anderer
Meinung ist. Gewählt wurde die Wegvariante über
Wiesmannsreith, die mit Wegweisern gut markiert
war, und es ging auf den weithin sichbaren Sender und die Gipfelregion
des Jauerling (960m) zu.
Interessanterweise gibt es rund um den Jauerling
viele Christbaumplantagen und zu anderer
Jahreszeit hätte man sich schon ein passendes
Bäumchen aussuchen können. Am Jauerling wurden
die Männer auf Touren mit Blasmusik empfangen.
Wie sich herausstellte, handelte es sich nicht um
ein Begrüßungsständchen, sondern um die
musikalische Begleitung des Jauerlinger
Schmankerlmarkts. Dort wurden Steckerlfisch
und andere Schmankerl angeboten, nach kurzer
Beratung wurde aber beschlossen, doch eher im
Naturparkhaus einzukehren. Es wäre auch nicht
einfach gewesen einen Platz zu finden, denn der
Schmankerlmarkt war gut besucht und die Tische
waren dicht besetzt.
David, Frankie, Igo und Richard
bestiegen den Aussichtsturm, während die anderen
weitergingen. Der Aufstieg in der Warte bot
verschiedene Attraktionen. Es gab ausgestopftes
Getier, einen Flohmarkt mit reichlichem Angebot
an Skurrilitäten und eine Mineraliensammlung.
Die Aussicht oben war wegen der diesigen Luft
etwas beschränkt, den Ötscher konnte man aber
noch deutlich sehen. Also ging es wieder hinunter
und weiter über das Jauerlingplateau. Die
Gipfelsituation am Jauerling ist verwirrend. Bei
der Aussichtswarte befindet sich der südliche
Gipfel namens Burgstock mit 960m. Am
beschilderten Gipfel in der Mitte des Plateaus
befindet sich ein hängender Holzring mit einer
Steinsäule in der Mitte, der höchste Punkt
liegt aber 20 Meter nordwestlich und ist mit
einem Vermessungsstein versehen. Die Höhe wird
auf OSM/Basemap mit 961m angegeben, auf AMAP/OEK
mit 960m. Richtung Naturparkhaus gibt es im
absteigenden Gelände ein Gipfelkreuz, das als Carls
Kreuz oder Franz-Josefs-Höhe
bezeichnet wird. Der Punkt liegt auf 951m, wird
auf einer Tafel aber als höchste Erhebung
des Jauerling mit 961m ausgegeben und deshalb
auch Falscher Gipfel genannt.
Nach Besichtigung aller richtigen
und falschen Gipfel versammelte sich die Gruppe
im Naturparkhaus, das zwischen
13 und 13:20 Uhr erreicht wurde. Bei der
Hauptspeise fanden Fleischknödel die meisten
Abnehmer, als Nachspeise gab es diverse Torten
und Eisbecher. Das Angebot wurde sehr gelobt,
sodass man zum Schluss kam, dass allein das
Naturparkhaus den Aufstieg auf den Jauerling
lohne. Außerdem war das Personal nett und der
Wachaublick von der Terrasse sehr reizvoll - auch
wenn bemängelt wurde, dass man aufstehen musste,
um die Donau zu sehen, weil im Sitzen das
Terrassengeländer die Sicht versperrte. Wegen
der Aussicht passierte dann auch ein kleines
Hoppala, denn während Oskar im Naturparkhaus
seine Wasserflasche nachfüllte, gingen die
anderen zu den Bänken vor der Terrasse, und als
Oskar wieder rauskam, sah er sie nicht, nahm an,
sie seien schon gegangen, und startete
seinerseits los. Das Problem konnte erst geraume
Zeit später per Handy geklärt werden.
Die Hauptgruppe brach etwa um
14:30 auf, nachdem sie Oskar gesucht hatte, und
wählte den nach Osten führenden Wanderweg
05/E6. Das war ein recht netter Weg, gut
markiert. Zwar gab es bei Benking ein paar
Straßenabschnitte, danach wurde der Weg aber
sehr naturnah und führte unterhalb von
Hirschenkogel, Zwölferkogel und Elferkogel am
Hang entlang, wobei es immer wieder schöne
Aussichten gab und die Botanik bewundert werden
konnte, die aufgrund des reichlichen Regens im
Mai in voller Blüte stand. Eine der Anhöhen
nahe am Weg wurde sogar bestiegen und Dreizehnerkogel
bzw. MaT-Kogel getauft. Die Gruppe lag
eine halbe Stunde vor dem Zeitplan, daher wurde
der Bus um 17:05 angepeilt und auf eine
Besichtigung der Ruine Hinterhaus verzichtet. Um
16:45 wurde Spitz erreicht, da ging sich sogar
der Weg zur Bushaltestelle Spitz Fähre
aus, ein paar gönnten sich einen schneller
Spritzer bei der Donauprinzessin
gegenüber der Haltestelle. Und man traf Oskar
wieder, der seinen Soloabstieg über den
markierten, aber selten begangenen und
brennesselreichen Weg über Vießling absolviert
hatte.
Das Timing war perfekt, denn
während des Wartens auf den Bus begann es zu
regnen. Donnergrollen war zu hören und ringsum
sahen die Wolken finster aus. Der Bus kam mit
Verspätung, die sich während der Fahrt nach
Krems noch aufbaute, da es rund um Dürnstein ein
heftiges Gewitter mit Starkregen und
Hagel gegeben hatte. Auf der Straße stand
zentimetertief Wasser und die bergseitig
einmündenden Straßen sahen aus wie Bachläufe.
Trotz der Busverspätung ging sich das Umsteigen
in den REX Richtung Wien aus. Die Tour war mit 17
Kilometer, 780 Höhenmeter und 5 Stunden Gehzeit
schon ganz tüchtig, bei Oskar kommen noch 2
Kilometer dazu.
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