Männer auf Touren

 
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Sonntag 1. April 2012

Eggenburg
Eggenburg - Kalvarienberg - Grafenberg - Kogelsteine - Stoitzendorf - Eggenburg

Trotz durchsetzter Wettervorschau und zeitiger Abfahrt (7:25) fanden sich Ali, Alois, Frankie, Gernot, Günther, Igo, Memo, Peter, Rainer, Robert, Roland, Thomas, Thomas, Tony, Werner und Wolfgang ein, um die Gebiete außerhalb des Römischen Reiches zu missionieren. Und in Eggenburg (329m) warteten noch Karl und Markus. Immerhin 18 Männer auf Touren trotzten dem eher stürmischen Wind und zogen kühn und frohen Mutes knapp nach 8:30 los. Erst kurz durch die Stadt und auf den Kalvarienberg. Auch bei nicht unbedingt üppiger Beschilderung verirrten wir uns nicht. Frankie hatte vom Tourismusbüro sehr brauchbare Unterlagen geschickt bekommen.

Schon um 9:15 waren wir bei der Vituskappelle (408m) und baten eine Dame um ein Gruppenfoto. Sie hielt dabei den Tschik in der Hand, es wurde aber trotzdem kein Nebelbild. Der Vitusberg war mit stolzen 414 Metern der höchste „Gipfel“ dieser Wanderung. Extrem war es also nicht. Der Kalvarienberg ist ein kleiner Bergrücken mit einigen gleich hohen Erhebungen und mit Marterln und Kapellen gespickt.

Wo immer der Wind freie Bahn hatte, nutzte er die Gelegenheit, um uns gewaltig durchs Gewand zu blasen. Kein Grund sich unnötig lange zu exponieren. Daher „Abstieg“ zur Kellergasse von Grafenberg (9:35), wo wir einen Haken schlugen und nach Überqueren der Bundesstraße entlang der Weingärten zu den Kogelsteinen (10:10; verwitterte Granitfelsen) wanderten. Sie stehen wie unerbittliche Wächter unübersehbar auf kleinen Hügeln.

Wegen des Windes ging sich auch hier nur eine kurze Pause aus, aber bei der „Feehnhaube“ (10:30) war es etwas geschützter. Rundum jede Menge blühender Kuhschellen, Veilchen sowieso, Fingerkraut und Gelbstern. Schließlich der letzte touristische Höhepunkt (einmal von Eggenburg abgesehen): das „Weinhüterkreuz“! Es wirkt wie eine Kreuzung alter Eisenbahnsignale mit einem Pegelstandanzeiger von Cuxhaven. Das Oevre ist sehr abstrahiert: Jesus nur abgehackte Hände und Füße und dazwischen ein eher tief gerutschtes Herz. Jedenfalls hatten wir um 11:30 genug und strebten über Stoitzendorf nach Eggenburg, nachdem einige schon nach einem Gasthaus lechzten. Das war der unangenehmste Teil der Veranstaltung, denn der Wind packte uns frontal. Eine Kleingruppe um Igo weit vorne weg und zwei Nachzügler weit hinten nach. Sie erörterten Radikalschnitte zur Rettung Österreichs mit Hilfe der Abschaffung aller Förderungen und Kammern samt deren Häuptlingen.

Nachdem die Kerngruppe um 12:30 Eggenburg erreichte, der Anruf von Igo: „das Restaurant ist voll; Wartezeit 1 Stunde“ und die Alternative war genauso gut besucht. Zum Glück gab es am Hauptplatz einen Markt, wo man Speck, Kunstgewerbliches, Schnaps, Schaumrollen, Schmuck, Langos, Schnick-Schnack und auch hölzerne Schwerter erstehen konnte. Wir nahmen Abstand mit diesen das Gasthaus zu stürmen, außerdem hatte Frankie persönlich unseren Hunger angekündigt und wurde auf ½ Stunde vertröstet. Für kindliche Gemüter wäre auch ein Ringelspiel da gewesen, um die Zeit zu vertreiben. Einige taten das mit Mohntorte. Die ersten sechs konnten schon um 13:15 im „Goldenen Kreuz“ Platz nehmen. Um 13:30 saßen endlich alle beim Trog. Das Lokal war noch immer voll, aber die Bedienung flott und das Essen ausgezeichnet. Das Warten hatte sich gelohnt.

Eine Stunde später waren schließlich alle satt. Die Großstadtodersonstwonachhungrigen vertschüssten sich in zwei Minigruppen. Die restlichen zehn absolvierten noch einen Rundgang um die Stadt entlang der imposanten Stadtmauer. Inklusive Kirchenbesuch wohlgemerkt. Hier wurde die bescheidene Blütenvielfalt noch durch Löwenzahn und Lerchensporn ergänzt. Eggenburg hat viele schöne Häuser, ist aber nicht allzu groß. Daher ging sich um 15:30 noch Kaffee im „Goldenen Kreuz“ aus.

Karl und Markus fuhren wieder ab und knapp nach 16:00 war der Rest wieder am Bahnhof und wartete in der Sonne auf den Zug um 16:26. Der war leider nicht leer und die verbliebenen 8 hatten Mühe Sitze zu finden, die einigermaßen nahe beieinander waren. Dann noch ein Schock: ein Rucksack wurde am Bahnhof vergessen. Die ÖBB-Service-Line antwortete nicht. Also auf zum Schaffner, der schon bereitwillig telefonieren wollte. Doch stellte sich heraus, dass das Ränzlein ohnehin da war. Nur halt nicht dort, wo es vermutet wurde! Alles wird gut! An Wien gegen 17:30.

Frankie hatte schon angekündigt, dass der sportliche Anspruch eher bescheiden wäre und mit etwa insgesamt 140m hinauf und hinunter war er das auch. Auch waren einige Pausen dabei; Gehzeit daher um 4 Stunden. Für die Frühabhauer ½ Stunde weniger.

Nicht außer Acht lassen sollten wir den regen Austausch profunden Wissens:
„Die Kuppel von Klosterneuburg ist irgendwie komisch“ - „Ich hab schon Bärlauch geerntet, schmeckt gut in einer Eierspeis“ - „Die FPÖ ist mir schon zu sozialistisch!“ - „In Kaltern blühen schon die Magnolien“ - Fasan im Speckhemd - Brennnesselspinat - „Heute bin ich rasiert! Frankie nicht!“ - manche Dampfbügeleisen hält man besser nicht schräg, weil es sonst den FI heraushaut - „wieso wart ihr nicht bei der Mahler-Villa?“ - der Todestag von Eberhard Wächter - Wildkräuter in der Küche, aber Vorsicht: Hahnenfußgewächse sind giftig und am besten alle vor der Blüte ernten - „keiner versteht mehr Mokka“ „das ist auch eine Stadt im Jemen“ - die deutsche Entwicklungshilfe hat in Kabul Ampeln und Straßenbeleuchtung installiert, aber die E-.Versorgung hält das nicht aus - „bei der Aida gibt es das Wasser nicht mehr automatisch zum Kaffee“ - „Nein! Nicht mit Auberginen! Kichererbsen!“ „Doch Melanzane!“ „dann ist es Hummus!“ - „Melanzane muss man mit Küchenrolle trocknen, sonst saufen sie zu viel Fett!“ - „Christa Kummer hat etwas aufreizendes“ - „in den deutschen Städten gibt es weniger Tote als im Tatort“ - Führungen in Münster zu den Tatort-Schauplätzen - die Staatsanwältin aus Münster war auch Mitglied des Tanztheater Pina Bausch - „ich hab‘ jetzt auch eine Rohrzange!“ ……
Außerdem wurde der Begriff „wirtschaftlich Jammern“ aus der Taufe gehoben und unser Sonderbotschafter berichtete von aufkeimenden Revierkämpfen in den Dünen von Maspalomas!



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