Männer auf Touren

 
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Sonntag 9. + Montag 10. Juni 2019 (Pfingsten)

Ötscher
Wienerbruck - Ötschergräben - Rauher Kamm - Ötscherschutzhaus - Feldwiesalm - Erlaufsee / Gemeindealpe - Mitterbach

 

Über eine perfekte Wetterprognose zu Pfingsten freuten sich Andrej, Erwin, Frankie, Igo, Mick und Tom. Die fünf erstgenannten reisten mit dem Railjet flott bis St. Pölten und langsam weiter mit der Mariazellerbahn. Die Ankunft in Wienerbruck (795m) erfolgte nicht wie geplant um 11:29, sondern mit gut 20 Minuten Verspätung um 11:50. Tom war mit dem Auto angereist und kam mit 10 Minuten Verspätung zum Bahnhof. Da er dort niemanden traf, marschierte er in der Annahme, die Gruppe sei schon losgegangen, in die Ötschergräben. Per Handy konnte zwar den Sachverhalt geklärt werden, in den Ötschergräben funktionierte aber der Empfang nicht mehr. Tom wartete beim Lassingfall, aber aus unbekannten Gründen marschierten die anderen fünf dort vorbei, ohne dass die Beteiligten einander wahrnahmen. Neben dem dezenten Auftreten der Männer auf Touren kann auch der Umstand eine Rolle gespielt haben, dass in den Ötschergräben viel Betrieb herrschte, da eine Vielzahl von Wanderern und Wandergruppen an diesem schönen Sonntag in das Naturjuwel pilgerten.

Um 13:30 war der Ötscherhias (681m) erreicht, wo keine Einkehr stattfand. Eine Trink- und Jausenpause aus eigenen Vorräten gab es um 14 Uhr beim Mirafall und dort stieß auch Tom zur Gruppe. Wenig später zweigte der Aufstiegsweg zum Ötschergipfel ab, an der Bacheinmündung gab es Gelegenheit, die Wasservorräte nachzufüllen. Ein netter Fußweg und später eine Forststraße führten zum Jägerherz. Ab dann wurde der Aufstieg mühsam, da der Wald praktisch flachgelegt war. Man musste ständig über kreuz und quer liegende Baumstämme klettern und vom Wanderweg war überhaupt nichts mehr zu sehen. Diese Art der Fortbewegung führe zu einigen Schrammen. Was den Wald so verwüstet hatte - Schneelast, Lawine, abgleitende Schneemassen oder Wind - konnte nicht festgestellt werden. Mit zunehmender Höhe kamen, bedingt durch die massiven Schneefälle im Mai, Schneefelder dazu. Wenigstens gelang es anhand von Fußspuren im Schnee, den markierten Wanderweg wieder zu finden. Unterhalb der Felswand beim Geldloch mussten Schneefelder wegen der Abrutschgefahr teilweise umgangen werden, was ein Ab- und Aufklettern über Schotter und Geröll bedeutete. Einmal sauste ein aus der Wand herabstürzender Felsbrocken in Handballgröße knapp an der Gruppe vorbei.

Der Anfang des Rauhen Kamms an der Kreuzung (1533m) mit dem Weg von Trübenbach wurde um 17:45 erreicht, mehr als eine Stunde hinter dem Zeitplan. Es gab eine kurze Pause, dann ging es los. Der Rauhe Kamm war schön zu gehen und schneefrei, der mühsame Aufstieg davor hatte aber nicht nur Zeit gekostet, sondern auch an den Kräften genagt und der Ausstieg auf die Hochfläche wurde zwischen 19:05 und 19:40 erreicht. Beim Gipfelkreuz des Ötscher (1893m) gab es eine kurze Pause mit Gruppenfoto. Die Aussicht bei Sonnenuntergangsstimmung war sehr romantisch. Erst um 21 Uhr erreichten die Männer das Ötscherschutzhaus (1418m). Zu essen gab es nichts mehr, da der Koch mit der Kellnerin ins Tal gefahren war, aber Hauptsache es gab was zu Trinken. Die Übernachtung erfolgte in drei Zweibettzimmern.

Am Morgen gab es ein gutes Frühstücksbuffet. Die Frühaufsteher (Erwin, Igo und Mick) und die Langschläfer (Andrej, Frankie und Tom) marschieren um 08:30 bzw. 09:00 in getrennten Gruppen ab. Beide Gruppen begegneten am Riffelsattel (1283m) einer Höllenotter, die sich mitten am Wanderweg von der kühlen Nacht im Sonnenschein wärmte. Bei der ersten Gruppe war sie noch ziemlich träge, bei der zweiten schon lebendiger und angriffsbereit. Das Wetter war nicht so eindeutig wie am Sonntag, da auch dicke Wolken über den Himmel zogen, einmal gab es sogar ein paar Regentropfen bei gleichzeitigem Sonnenschein. Der Weg entlang von Kleinem Ötscher, Mittereckkogel und Molterboden zur Feldwiesalm (1312m) war schön und angenehm zu gehen. Obwohl grundsätzlich ein Höhenweg, gab es immer wieder Aufstiege und Abstiege, die sich zu den geleisteten Höhenmetern summierten. Die Feldwiesalm war unbewirtschaftet, da auf den Almwiesen zum Teil noch Schnee lag, der Rest war noch nicht ergrünt. Die Vorgruppe beschloss den kürzeren Abstieg zum Erlaufsee. Andrej, Frankie und Tom gingen weiter zur Gemeinealpe (1626m), Ankunft 12:40.

Das Terzerhaus war 2014 als Niedrigenergiehaus neu gebaut worden. Dieser Neubau ist gelungen, vor allem die riesige Terrasse mit Panoramablick auf die Berglandschaft wirkt grandios. Andrej und Tom hatten noch Jause im Rucksack, daher aß nur Frankie einen kleinen gemischten Salat - die Tour verlief insgesamt wie eine Fastenkur im Mariazellerland.

Andrej folgte dem Motto, dann aufzuhören, wenn es am schönsten ist. Er fuhr mit dem Lift bergab und besucht anschließend Mariazell. Frankie und Tom machten einen kurzen Abstecher zum Gipfelkreuz und stiegen am Mulisteig ab. An der Mittelstation wurden Mountaincarts für die Talfahrt angeboten, aber mit 15,50€ erschien der Spaß zu teuer. Daher ging es zu Fuß nach Mitterbach, Ankunft am Bahnhof 15:17. Dort fuhr gerade der Zug nach St. Pölten mit Verspätung ab. Eine halbe Stunde später gab es wieder einen, allerdings nur bis Wienerbruck. Tom war in Versuchung, zu Fuß zum Auto zu gehen, fuhr aber doch mit der Bahn und nahm anschließend ein Bad im Stausee. Im voll besetzten Zug nach St. Pölten traf Frankie die Gruppe Erlaufsee wieder. So wie bei der Anreise baute die Mariazellerbahn im Lauf der fast zweistündigen Fahrt Verspätung auf, aber auch der Railjet nach Wien war nicht pünktlich, daher ging sich der Anschluss in St. Pölten gerade noch aus.

Die körperliche Aktivität läßt sich an folgenden Zahlen ermessen:
Sonntag Streckenlänge 16km, 1300 Höhenmeter, 8h Gehzeit
Montag Gemeindealpe 18km, 500 Höhenmeter, 5½h Gehzeit

 

Weitere Tourenberichte und Bilder können über die Chronik aufgerufen werden.

 

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